Die Ursulinenkirche aus Hermannstadt
Die Ursulinenkirche in Sibiu gehörte ursprünglich dem gotischen Stil an und war Eigentum des Dominikanerordens. Zu den heute noch sichtbaren gotischen Elementen gehören das gotische Steingewölbe, der Bereich der Nordkapelle, insbesondere die Gewölbe und die Fenster, aber auch die äußeren Strebepfeiler.
Im Jahr 1543 konvertierte die sächsische Bevölkerung Sibius nach der protestantischen Reform zum Luthertum, die katholischen Kirchen gingen in lutherischen Besitz über. 150 Jahre lang blieb die Stadt Sibiu ohne eine katholische Kirche.
Nach der Befreiung Siebenbürgens vom osmanischen Einfluss und der Etablierung der österreichischen Herrschaft im Jahr 1728 wurde das Kirchengebäude samt Kloster dem Orden der Heiligen Ursula, auch bekannt als Ursulinenschwestern, übertragen. Die Nonnen bauten die Kirche in ihrem heutigen barocken Stil wieder auf. Die gotischen Strebepfeiler wurden durch Innenpilaster verstärkt, die die barocken Gewölbe des Altars tragen.
Im Bereich des Kirchenschiffs wurden die gotischen Gewölbe zerstört und durch eine polygonale Decke ersetzt. Die Form der Fenster wurde von gotischen Bögen in Rundbögen überführt, an der Außenfassade bleibt jedoch die ursprüngliche Kontur der Fenster durch eine Vertiefung im Putz erhalten.
Der Eingriff ist hauptsächlich von technischer Bedeutung und zielt auf die Restaurierung der Außenfassaden ab. Die Ursulinenkirche wurde im Laufe der Zeit mehrfach restauriert, so dass der Originalputz nicht mehr erhalten ist. In seinem jetzigen Zustand ist das Gebäude mit einem Zementputz überzogen, der vor allem im Bereich des Sockels von Feuchtigkeit betroffen ist. Das Projekt sieht vor, den betroffenen Bereich freizulegen und ihn mit einem Kalkputz zu restaurieren, wobei die bereits erwähnten Vertiefungen erhalten bleiben sollen. Obwohl die gesamte Oberfläche der Fassade gestrichen wird, wird die restaurierte Stelle mit einer zusätzlichen Einprägung versehen, die von diesem gegenwärtigen Eingriff zeugt.